Wetter-Ostrach

Aktuelle Agrardaten aus OstrachS




Blattfeuchte
Die Blattfeuchte gibt den Zustand, die Oberflächenfeuchte der Vegetation und der Blätter wieder. Gemessen wird die Blattfeuchte mit einem Blattfeuchtesensor, der den Zustand der Blattoberfläche simuliert. Die Messwerte sind ein Indikator für die Beurteilung der Pflanzenbewässerung. Oder auch für Beobachtungen hinsichtlich Waldbrandgefahr und Pflanzenkrankheiten. Die Blattfeuchte wird in Werten von 0 (Trocken) bis 15 (tropfnass) gemessen. Die Masseinheit ist lf (leaf).

Bodenfeuchte
Trockener Boden enthällt mit Luft gefüllte Holräume. Ist der Boden nass, gesättigt, sind diese Holräume mit Wasser gefüllt. Gemessen wird der Unterdruck, den die Pflanzen überwinden müssen, um gegen die Kapillarkraft Wasser aufnehmen zu können. Je weniger Wasser im Boden vorhanden ist, desto größer ist der Unterdruck, desto höher der Messwert. Bodenfeuchte wird in Centibar (0 - 200 cb) gemessen: 0 cb bedeutet Nasser Boden, 200 cb bedeutet staubtrockener Boden.

Anzeige Zentibar (cb)   Bodenbedingungen  
0-10   Gesättigter Boden. Typisch im Winter und nach ergiebigen Regenfällen.  
10-20   Alle Böden sind ausreichend nass. Keine Bewässerung nötig.  
20-40   Leichte Böden trocknen aus und brauchen Bewässerung, mittelschwere Böden sind gerade noch ausreichend feucht.  
40-60   Leichte und mittelschwere Böden brauchen bei Pflanzen mit Hauptwurzeln in Sensortiefe Bewässerung. Schwere Böden sind gerade noch ausreichend feucht.  
60-100   Alle Bodensorten brauchen bei Pflanzen mit Hauptwurzeln in Sensortiefe Bewä,sserung. Büsche zeigen auf leichten und steinigen Böden Trockenstress.  
100-200   Trockener Boden. Ohne Bewässerung gibt es bei mitteltief wurzelnden Pflanzen (bis Buschgröße) bereits Trockenschäden auf allen Bodensorten.  


Grünlandtemperatur
Sie ist eine Temperatursumme, welche den Vegetationsbeginn kennzeichnet. Überschreitet die Grünlandtemperatur-Summe den Wert 200 K, dann spricht der Agrarmeteologie vom nachaltigen Vegetationsbeginn. Die Feldarbeit kann nun beginnen. Ab einem Wert von 200 K nimmt der Boden wieder genügend Stickstoff auf und kann diesen auch verarbeiten. Das Wachstum beginnt. Die Berechnung der Temperatursumme beginnt im Januar. Addiert werden alle positiven Tagesmitteltemperaturen. Im Januar erfolgt zusätzlich eine Gewichtung um den Faktor 0,5, im Februer um den Faktor 0,75. Ab März geht das volle Tagesmittel in die Berechnung.

Wachstumsgradtage
Auch die Wachstumsgradtage (WTG) sind in der Landwirtschaft von Bedeutung. Damit können verschiedene phänologische Erscheiniungen von Pflanzen vorhergesagt und bestimmt werden. Der Wert errechnet sich aus dem Durchschnitt von täglicher Minimum- und Maximumtemperatur in Differenz zum Basiswert von 10°C. In der nachfolgenden Tabelle erscheinen nach und nach die vegetativen Beobachtungsergebnisse im Kleingarten bezogen auf die Grünlandtemperatur (GLT) und die Wachstumsgradtage (WGT).

Heizgradtage
Die Heizgradtage gestatten Rückschlüsse auf den klimabedingten Heizenergieverbrauch und dienen der Kontrolle der Heizanlage. Dazu wird an jedem Heiztag (einem Tag mit einer Tagesmitteltemperatur von weniger als 12 Grad Celsius) erhoben, um wie viel die gemessene Aussenlufttemperatur von der angestrebten Innenlufttemperatur von 20 Grad Celsius abweicht. Die monatlichen Heizgradtage sind die Summe der Differenzen zwischen Aussenlufttemperatur und angestrebter Innenlufttemperatur für alle Heiztage des Monats Ich gehe zunächst von der amerikanischen Berechnungsmethode aus (in WSWIN zu sehen unter „Sensor Heiz-Grad-Tage“) Der Basiswert beträgt hier 18°C und eine Berechnung setzt immer dann ein, wenn die Tagesdurchschnittstemperatur darunter liegt. Durchschnittstemperatur Berechnung aus Basiswert Errechneter Wert = Heizgradtag 23 Keine Berechnung 18 Keine Berechnung 5 18 – 5 13 2 18 - 2 16 0 18 - 0 18 -10 18 - (-10) 28 -15 18 - (-15) 33 Diese Werte der einzelnen Tage werden nun für den ganzen Monat aufaddiert und in WSWIN bei den jeweiligen Monaten angezeigt.(es ist also kein Monatsschnitt, sondern eine Monatssumme) Die sich hier ergebenden Werte sind ein gewisser Maßstab für den Heizbedarf, denn wenn an einem Wohnort A die Heizgradtage des Januar 650 betragen und an einem Wohnort B nur 500 (und dies nicht nur in einem Jahr), dann ist der Heizbedarf an Wohnort B eben niedriger.

Kühlengradtage
Berechnung: Liegt der Temperatur-Mittelwert des Tages über dem eingestellten Basiswert 18°C wird die Differenz vom aktuellen Mittelwert zum Basiswert zu den Kühlengradtagen addiert.

xHeizgradtage
In Europa erfolgt die Berechnung etwas anders und zwar wird hier ebenfalls von einem Basiswert (hier aber 12°C) und einem sog. Cutwert (20°C) ausgegangen.(zu sehen unter „Sensor X-Heiz-Grad-Tage“) Eine Berechnung setzt immer dann ein, wenn die Tagesdurchschnittstemperatur unter dem Basiswert liegt (insofern also noch genauso) nur dann verhält es sich etwas anders, was in folgender Tabelle gezeigt wird: Durchschnittstemperatur Berechnung aus Cutwert Errechneter Wert = Heizgradtag 23 Keine Berechnung 18 Keine Berechnung 13 Keine Berechnung 2 20 - 2 18 0 20 - 0 20 -10 20 - (-10) 30 -15 20 - (-15) 35

Wärmesumme
Von Juni bis August wird die Wärmesumme berechnet, die ebenfalls einen wichtigen Wert in der Agrarklimatologie darstellt. Der Wert ist ein Anhaltspunkt zur Prognose der Reife von landwirtschaftlichen Produkten. Außerdem kann man damit im Vergleich eine Aussage über die Güte eines Sommers treffen. Zur Berechnung gibt es keine klar vorgeschriebene Definition. Hier ergibt sich die Wärmesumme aus der Addition aller Tagesmittelwerte die über dem Schwellenwert von 20°C liegen.

Kältesumme
Die Kältesumme ist dagegen ein Indikator für die Strenge eines Winters. Sie wird von November bis März ermittelt. Alle negativen Tagesmittelwerte fließen als Summe in das Ergebnis ein. Je höher der Wert, um so härter präsentierte sich der Winter.

Evapotranspiration
Evapotranspiration meint die Verdunstung von Wasser aus Tier- und Pflanzenwelt, sowie der Bodenoberfläche. Die Evapotranspiration setzt sich zusammen aus der Evaportation und der Transpiration. Evaportation: Bezeichnet die Verdunstung von Wasser auf unbewachsenem, freien Land oder Wasserfläechen. Transpiration: Bezeichnet die Verdunstung von Wasser über die Blätter der Pflanzen, sowie das Schwitzen bei Mensch und Tier.
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